· 8. April 2023 ·

Einen wunderschönen guten Samstag, Reader

Der Begriff Leitmedienwechsel geht davon aus, dass die Geschichte der Menschheit in Epochen unterteilt werden kann, die durch ein bestimmtes Leitmedium geprägt sind. Ein Leitmedienwechsel beschreibt den Übergang von einem dominierenden Leitmedium zu einem anderen. Wir befinden uns derzeit inmitten eines solchen Leitmedienwechsels.

Die Leitmedien stellen einen Rahmen dar, der unsere Denk- und Handlungsweisen massgeblich beeinflusst. Jedes Leitmedium hat unsere Art und Weise geprägt, wie wir Wissen nutzen. Im Laufe der Zeit hat es immer wieder einen Wechsel der Leitmedien gegeben, bis sich ein neues Leitmedium durchgesetzt hat. Dieser Wechsel wird als Leitmedienwechsel bezeichnet. Historisch betrachtet gibt es vier Leitmedien: Oralität, Skriptografie, Typografie und Digitalität.

Sprachgesellschaft (Oralität)

Oralität bezieht sich auf die Zeit vor der Erfindung der Schrift, als die menschliche Stimme das dominierende Leitmedium war. In dieser präliteraten Gesellschaft war das Überliefern von Informationen und Wissen mündlich und basierte auf Erzählungen und Mythen. Die menschliche Stimme war das wichtigste Instrument zur Weitergabe von Wissen und das Gedächtnis spielte eine wichtige Rolle beim Erinnern und Aufbewahren von Informationen.

Handschriftgesellschaft (Skriptografie)

Skriptografie bezieht sich auf die Schrift, die in der menschlichen Geschichte entstanden ist, um Informationen und Wissen aufzeichnen und speichern zu können. Die Entwicklung der Schrift begann in verschiedenen Teilen der Welt unabhängig voneinander und hatte enorme Auswirkungen auf die menschliche Kultur und Gesellschaft. Schrift ermöglichte eine präzisere, effizientere und dauerhafte Aufzeichnung von Wissen, die unabhängig von mündlicher Überlieferung war.

Buchdruckgesellschaft (Typografie)

Typografie bezieht sich auf den Buchdruck, der im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg erfunden wurde. Diese Technologie hatte einen enormen Einfluss auf die menschliche Kultur und Gesellschaft, indem sie die Massenproduktion von Büchern ermöglichte. Dadurch wurde das Wissen weit verbreitet und zugänglicher gemacht, was einen großen Einfluss auf die Bildung und die Demokratisierung hatte.

Informationsgesellschaft (Digitalität)

Laut Felix Stalder besteht die Kultur der Digitalität aus drei grundlegenden Elementen: Referentialität, Gemeinschaftlichkeit und Algorithmizität.

• Referentialität beschreibt die Vernetzung von Informationen und Inhalten und wie diese vernetzten Informationen und Inhalte Bedeutung erzeugen.
• Gemeinschaftlichkeit beschreibt die Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen und Ressourcen in Netzwerken.
• Algorithmizität beschreibt die wachsende Bedeutung von algorithmischen Prozessen bei der Organisation, Verarbeitung und Analyse von Informationen, was Auswirkungen auf die Art und Weise hat, wie Wissen generiert, vermittelt und bewertet wird.

Stalder argumentiert, dass diese drei Elemente die Kultur der Digitalität definieren und dabei helfen, die sozialen, kulturellen und technologischen Veränderungen zu verstehen, die sich aus der Digitalisierung ergeben.

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*Wir sind nicht mit den Entwicklern in Kontakt oder von ihnen gesponsert.

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Welche Technologie hat dich am meisten fasziniert und beeindruckt? Für Sara Genner ist es das World Wide Web und verwandte Technologien wie das Smartphones und die künstliche Intelligenz, die es ermöglichen, jederzeit und überall mit anderen zu kommunizieren und Informationen zu finden. Allerdings stellt die unmittelbare Verfügbarkeit der Kommunikation auch eine grosse Herausforderung dar. In ihrem TEDx-Talk spricht Sarah Genner über: Finding the digital good life​

Das war's, für diese Woche. Danke fürs Lesen. Wir wünschen dir eine gute Woche und freuen uns, dich nächste Woche hier wieder zu begrüssen.

So long, Anna Laura, Seraina, Georg 👋

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